Was für ein Drama. Nach einem 0:2-Rückstand hatte sich der VfL Bochum gerade noch so in die Verlängerung gerettet, schied dann aber doch im Elfmeterschießen in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Arminia Bielefeld mit 3:6 (2:2, 1:2) aus.
Es war als hätte Schiedsrichter Sven Jablonski nicht nur die Partie, sondern auch den Starkregen angepfiffen. Innerhalb weniger Minuten waren Trikots und Platz durchnässt. Fußball spielen, gestaltete sich auf der Bielefelder Alm schwierig. Bochum versuchte es trotzdem, war in der Anfangsphase leicht überlegen, ohne aber zu Torchancen zu kommen.
Nach 20 Minuten verzogen sich zwar die Regenwolken, doch die Stimmung der mitgereisten VfL-Fans verdunkelte sich. Einen leichtfertigen Fehlpass von Kevin Stöger nutzte Bielefeld, um mit zwei schnellen Pässen das Mittelfeld zu überbrücken. Manuel Wintzheimer fand mit seiner Flanke von der rechten Seite Nicklas Shipnoski, der per sehenswerter Direktabnahme ins rechte Eck traf (25.).
Der VfL war sichtlich geschockt und musste direkt den nächsten Tiefschlag hinnehmen. Eckball Arminia, Bochum konnte nicht richtig klären, Merveille Biankadi schaltete am schnellsten und jagte den Ball aus gut zwölf Metern am chancenlosen Manuel Riemann vorbei (29).
Nach dem Doppelschlag schüttelte sich Bochum, bis zur ersten richtigen Torchance dauerte es aber bis in die Nachspielzeit. Eine Kombination über Philipp Hofmann und Stöger landete bei Takuma Asano, der per Drehschuss den Anschluss herstellte (45.).
Bochum: Riemann - Passlack (77. Gamboa), Masovic, Ordets, Bernardo - Losilla (69. Broschinski), Stöger - Asano (106. Osterhage), Daschner (46. Bero), Antwi-Adjei (83. Zoller) - Hofmann.
Tore: 1:0 Shipnoski (25.), 2:0 Biankadi (29.), 2:1 Asano (45.), 2:2 Zoller (90.)
Elfmeterschießen: 3:2 Klos, Hofmann verschießt, 4:2 Gohlke, Stöger verschießt, 5:2 Wintzheimer, 5:3 Masovic, 6:3 Mizuta
Gelbe Karten: Yildirim (33.), Belkahia (56.), Kersken (114.), Boujellab (120.) / Masovic (82.), Bero (108.), Zoller (114.)
Schiedsrichter: Sven Jablonski
Zuschauer: 21.452
Kurz nach Wiederanpfiff wurde bereits deutlich, wie die zweiten 45 Minuten aussehen würden. Bochum lief mit Ball an, Bielefeld zog sich in die eigene Hälfte zurück. Angepeitscht von den mitgereisten VfL-Fans rollte eine Welle nach der anderen Rollte auf das Arminia-Tor. Ein Schuss von Anthony Losilla wurde gerade noch am Kasten vorbeigelenkt (54.).
Spätestens jetzt war es der klassische Pokal-Fight. Bielefeld versuchte, soviel Zeit wie möglich zu schinden, immer häufiger blieb ein Armine liegen. Den Bochumern gefiel das nicht, die Stimmung auf dem Platz heizte sich auf.
In der 66. Minute dann die Riesen-Chance auf den Ausgleich. Matus Bero startete in die Tiefe und legte auf den Fünfmeterraum zurück. Der aufgerückte Erhan Masovic kam aus zentraler Position zum Schuss, hämmerte den Ball aber über die Latte.
Bochum drückte die Arminia phasenweise in die eigene Hälfte, große Torchancen sprangen dabei aber nicht wirklich raus - wieder bis in die Nachspielzeit. Stöger-Flanke aus dem linken Halbfeld, der eigewechselte Simon Zoller nahm den Ball an und zimmerte ihn in die Maschen (90.) - 2:2, Verlängerung.
Nach der hektischen Nachspielzeit beruhigte sich das Spiel wieder. Beide Mannschaften schienen mit den Kräften haushalten zu müssen. Jede Verschnaufpause wurde zum Dehnen genutzt. Zoller überprüfte aus der Distanz, wie aufmerksam Arminen-Keeper Jonas Kersken noch war (99.), ansonsten gab es auf beiden Seiten keine gefährlichen Abschlüsse.
Auch in den letzten 15 Minuten wurde der lange dem flachen Ball vorgezogen. Ein Schuss von Moritz Broschinski ging am langen Pfosten vorbei (113.), ein Kopfball von Bernardo parierte Kersken (114.). Es stand Spitz auf Knopf, Nassim Boujellab versuchte noch per Schwalbe einen Strafstoß zu schinden (120.), doch die Entscheidung wurde auf das richtige Elfmeterschießen vertagt.
Geschossen wurde auf das Tor vor den Arminia-Fans. Während Fabian Klos sicher verwandelte, versagten Hofmann die Nerven. Der Unglücksrabe jagte den Ball in den Bielefelder Himmel. Auch Stöger scheiterte kläglich. Einzig Masovic traf für den VfL. Für die Entscheidung sorgte Kaito Mizuta.